Unsere Vorspinnerei – im wesentlichen der 30 m lange Krempelsatz – bekamen wir im Herbst 2010 von dem alteingesessenen Unternehmen Asten Johnson aus dem benachbarten Kettenis bei Eupen geschenkt.

Diesem Unternehmen und seiner Geschichte ist eine Vitrine im Depot gewidmet: Den Wandel der Aachener Region von der frühindustriellen Fertigung zu einem in der globalen Wirtschaft konkurrenzfähigen Wissenschaftsstandort zu zeigen, wird am Beispiel dieses Unternehmens möglich. Als Weltmarktführer bei Trockensieben für die Papierindustrie gelingt Asten Johnson der Transfer von Forschungen der RWTH mit ihren führenden textilen Forschungseinrichtungen am ITA und DWI in innovative Produkte.

Als der Verein die Möglichkeit erhielt, einen kompletten Krempelsatz bei Asten Johnson im Unternehmen abzubauen und für die Sammlung ins neugeschaffene Depot zu transportieren, standen die Vereinsmitglieder beim ersten Besichtigungstermin vor der gewaltigen Aufgabe, die enorm großen Teile des Krempelsatzes durch inzwischen enge Gänge der Firma in den Vorhof zu bewegen, um den Transport ins Depot zu ermöglichen.

Nach Monaten harter Arbeit – auch das Dach des Depots mußte zum Schutz der Maschinen mit Folie abgehangen werden – steht das beeindruckende “Monster” nun bei uns!

Zur Erläuterung der Funktionsweise hier ein kleines Schema:

Die Uralt-Krempel zeigt, wie viele kleine Entwicklungsschritte von der Herstellung des Beschlages der Walzen mit Kratzenband und der Steuerung des Antriebs notwendig waren. Das Prinzip aller Krempeln besteht darin, dass um die große Walze, den „Tambour“, der das zu erzeugende Vlies transportiert, jeweils Walzenpaare angeordnet sind, der „Wender“ (kleinere Walze) und danach in Laufrichtung der „Arbeiter“. Je mehr solcher Arbeitsstellen die vorgelegte Wolle passiert, um so feiner und gleichmäßiger wird das Ergebnis.


Jochen Buhren