Der Fotograf Roman Mensing, geboren 1964 in Bonn und seit 1993 von Münster aus national und international für Kunstdokumentation und Architekturfotografie arbeitend – nun seit Jahresbeginn mit Wohnsitz in Aachen – erlebte hier die Zeit des Lockdown.

Hier entstanden allmählich und über Wochen nächtliche Ansichten einer gleichzeitig kraftvoll wachsenden und seltsam fragwürdig werdenden Natur am Rande der Stadt.

Mensing trifft auf Spuren von Nutzung, Gestaltung und Überformung, aber auch auf anscheinend ungestört wuchernde Entfaltung. Er erhellt die Nacht mit einem gleichmäßig umfassenden Licht und leuchtet tief in sie hinein – die Dunkelheit bleibt, sie steckt in den Dingen.

Zwölf Bildtafeln lassen nun einen nächtlichen Weg nachvollziehen, auf dem wir uns wundern und sogar erschrecken, dabei Bekanntes neu finden und auf Details aufmerksam werden können.

Der Innenhof des Tuchwerks, in dem die Fotoserie ohne die Beschränkungen geschlossener Räume zu sehen ist, bringt viele weitere Aspekte ins Spiel. Die Bilder zeigen Bezüge nicht nur untereinander, sondern auch zu der viele Spuren tragenden Architektur. Ihr Verfall und ihre Wiederbelebung formen einen spannenden Rahmen.